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Herbstarbeit startet unter strengen Corona-Regeln in allen Bezirken

VPNÖ organisiert mehr als 100 Arbeitskonferenzen und Konjunkturgespräche

„Traditionell nutzen wir als VPNÖ die Herbstarbeit, um mit möglichst vielen Landsleuten in Kontakt zu treten. Heuer werden wir ab dieser Woche mehr als 100 Termine in den Bezirken durchführen, um jeweils in möglichst kleinen Gruppen und mit möglichst viel Abstand den Kontakt mit den Landsleuten zu suchen: 10 Konjunkturgespräche mit Unternehmerinnen, Unternehmer, Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertreter mit unserer Landeshauptfrau, 79 Arbeitskonferenzen mit dem Regierungsteam und Vertretern der 573 Gemeinden. Darüber hinaus werden Gespräche mit Meinungsbildnern in den Bezirken geführt. Sie kennen unsere Herangehensweise der letzten Zeit: Corona zwingt uns nicht dazu, nichts zu tun. Es zwingt uns nur dazu die Dinge anders zu tun. Das heißt für den Austausch mit den Landsleuten, dass wir nicht auf diesen verzichten werden. Sondern dass wir stattdessen neue Wege gehen müssen – so haben mein Team und ich in den letzten Wochen überlegt, wie eine Corona-sichere Kontaktaufnahme passieren kann. Dazu haben wir auch den Austausch mit der Landessanitätsdirektion gesucht. Ein klassischer Betriebsbesuch in Zeiten wie diesen wäre verantwortungslos, denn bei einer Infektion wäre die Gesundheit der unbeteiligten Familien gefährdet und die Schließung des Betriebes würde drohen. Ein Risiko, dass wir als verantwortungsbewusste Politiker nicht eingehen können. Gleichzeitig können nur im persönlichen Gespräch die wichtigsten Anliegen diskutiert werden – wir wollen bei den Gesprächen nicht nur die Herausforderungen der Coronakrise, sondern vor allem auch die Zeit nach dieser Krise im Blick haben“, so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.

Hinterholzer: Coronapandemie trifft alle Bereiche, Baubranche als Lichtblick

„Was diese Wirtschaftskrise besonders macht: Sie hat uns in Zeiten von grundsätzlich guter Konjunktur getroffen. Es gibt Branchen, die bisher besonders stark von den Auswirkungen im Kampf gegen Corona betroffen sind, wie etwa der Tourismus. Es gibt aber auch Lichtblicke in der heimischen Wirtschaft, wie etwa die Baubranche. Viele Familien haben Häuser geplant, Firmen neue Betriebsgebäude oder Gemeinden neue Straßen – diese werden jetzt auch gebaut. Sieht man sich den WIFO-Konjunkturtest für die österreichische Bauwirtschaft im September an, so zeigen die Indikatoren deutlich positive Signale – 84 Prozent aller Bauunternehmer geben an, dass die Auftragslage zumindest ausreichend ist, 48 Prozent geben an, dass ihre Bautätigkeit nicht beeinträchtigt ist – 26 Prozent beklagen aber auch einen Mangel an Fachkräften. Entscheidend ist jetzt, dass wir es schaffen in mehr Branchen so eine positive Entwicklung anzustoßen. Laut aktuellen Prognosen wird die niederösterreichische Wirtschaft heuer um 6,6 Prozent schrumpfen, österreichweit sogar um 7,3 Prozent – das heißt wir werden voraussichtlich wirtschaftlich besser als andere Bundesländer durch die Krise gehen. Um 2020 und 2021 die wirtschaftlichen Folgen für Niederösterreich weiter zu dämpfen, wird nun nach der ersten Phase der Akuthilfen das NÖ Konjunkturprogramm für Akzente sorgen – insgesamt 229 Millionen Euro werden dabei in den nächsten beiden Jahren Investitionen in der Höhe von 450 Millionen Euro auslösen“, betont Wirtschaftssprecherin und Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer.

Rennhofer: Im gesamten Jahr 2020 gab es nie weniger Arbeitssuchende als jetzt

„Zum Höhepunkt der Krise am Arbeitsmarkt im April zählten wir noch 80.199 arbeitssuchende Landsleute. Heute sind es mit 55.233 Arbeitslosen zwar um 9.806 mehr als im Vorjahr, es sind aber mittlerweile weniger als in jedem anderen Monat 2020 – sogar weniger, als im Jänner und Februar. Wir hatten heuer also noch nie weniger Arbeitssuchende in Niederösterreich, als jetzt. Die Situation in anderen Bundesländern ist heute noch deutlich angespannter, beispielsweise in Wien – wo mit rund 153.000 Leuten heute um 33.000 Leute mehr Arbeit suchen, als noch zu Beginn des Jahres. Beim Blick nach Wien muss man auch betonen: Es arbeiten fast 70.000 Wiener in Niederösterreich und rund 160.000 Niederösterreicher in Wien – also deutlich mehr pendeln nach Wien zur Arbeit als umgekehrt. Hat jemand seinen Job in Wien, zählt er zu den Beschäftigten in Wien – wenn ein Niederösterreicher aber seinen Job in Wien verliert, zählt er in der Arbeitslosenstatistik in Niederösterreich. Insgesamt zählen wir im Land heute 635.500 unselbstständige Beschäftigte – das sind nur mehr um 1.200 weniger, als noch vor einem Jahr“, so Arbeitsmarktsprecher und Landtagsabgeordneter Franz Rennhofer.

Strobl: Nächtigungen haben sich heuer halbiert

„Melk als Tor zur Wachau ist einer der Tourismushotspots Niederösterreichs. Dabei sind es vor allem Schiffstouristen, die unsere Stadt besuchen. Also genau jene Gruppe an Reisenden, die es im heurigen Jahr deutlich weniger gegeben hat. Bei den Nächtigungen haben wir bis zum September mit knapp 31.000 mehr als die Hälfte vom Vorjahr erreicht – mit viel Engagement von Gastronomie und Wirtschaft. Als Tourismusstadt sind wir darauf angewiesen, dass sich die Lage so schnell wie möglich wieder erholt. Aktuell kennen wir gegen das Coronavirus nur ein Gegenmittel: Abstand halten, Kontakte reduzieren und möglichst gute Aufklärung und Nachverfolgung bei auftretenden Fällen. Das ist wichtig, um den Leuten Sicherheit zu geben und den Touristinnen und Touristen zu signalisieren: Bei uns ist es sicher“, so der Melker Bürgermeister Patrick Strobl.

Ebner: Maßnahmenpaket für Arbeitssuchende in Höhe von 69 Millionen Euro

„Arbeit ist für unsere Landsleute das wichtigste Thema und so wurde diese Woche durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit den Sozialpartnern ein wichtiges Maßnahmenpaket für den Arbeitsmarkt in Niederösterreich präsentiert. Insgesamt werden 69 Millionen Euro in die Hand genommen um 9.000 Personen dabei zu unterstützen, wieder in den Arbeitsprozess zu kommen. Wesentlich dabei ist die Aufstockung der NÖ Lehrlingsoffensive und der Ausbau des Programmes ‚Jobchance 50+‘ – denn die Jüngeren und Älteren hat die Krise besonders hart getroffen. Außerdem wird ein Sonderprogramm für zusätzliche Pflegekräfte gestartet, um auf die Herausforderungen durch den demographischen Wandel zu reagieren – dass Ziel ist klar: Wir wollen den Landsleuten am Arbeitsmarkt Perspektiven und Sicherheit geben“, so Landesgeschäftsführer Ebner abschließend.

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